Die Türen von Pflege- und Betreuungseinrichtungen öffnen sich in diesen Tagen wieder ein Stück weit für Wege nach innen und nach außen.
Für viele, mit denen ich in diesen Tagen spreche bedeutet das, sich nach den Besuchsverboten erneut an eine ungeübte Situation heranzutasten.
Bewohner, Angehörige, Pflegeleitungen und -Beschäftigte probieren aus, üben, regeln – immer unter strenger und gewissenhafter Beachtung der Corona-Hygienevorschriften.
In vielen Gesprächen höre ich Bedürfnisse heraus, die allen durch die Bank wichtig sind:
Der Wille, die bestmögliche Fürsorge und Sicherheit für die Angehörigen, Bewohner und Pflegebeschäftigten zu gewährleisten, ist von allen Seiten wirklich spürbar.
Aber, es wird auch ganz deutlich:
Es hat sich viel aufgestaut.
Vieles wird erwartet oder kann auch einfach nicht mehr warten.
Eine Tochter, deren Mutter in einem Pflegeheim wohnt, sagte mir neulich: „Uns läuft beiden die gemeinsame Zeit davon“.
Die Lockerung der Besuchseinschränkungen ist jetzt wie ein vorsichtig geöffnetes Ventil, aus dem nun ein großer Schwung an Erwartungen, Sehnsüchten, Emotionen herausquillt und auf trockene Regeln, nüchterne Anordnungen und strenge Kontrollen trifft.
„Ich kann nicht verstehen, was die sich eigentlich dabei denken“, sagten mir ein Angehöriger und eine Pflegemitarbeiterin völlig unabhängig voneinander, aber übereinander.
Um herauszufinden und zu verstehen, was der andere denkt, muss man miteinander reden! Da kann man keine Pille nachwerfen, sondern muss aktiv werden und das klärende Gespräch suchen.
Das ist nicht immer so einfach, schon gar nicht während einer Krise, die viele Emotionen und Ängste mit sich bringt.
Aber man kann es lernen.
Eine neutrale, dritte Person, eine geschulte Mediatorin, ein Mediator, kann dabei vermitteln, kann das Gespräch leiten und die Teilnehmer im wahrsten Sinne auf „andere Gedanken bringen„.
Am geschützten Runden Tisch heißt das, sich gleichberechtigt, vertraulich und frei solange miteinander auszutauschen, bis alle am Ende wissen, was die anderen umtreibt, was sie denken und brauchen – und warum sie so handeln wie sie handeln.
Daraus lässt sich gemeinsam meist ein verbindliches und verlässliches Netz knüpfen, das unter Wahrnehmung der persönlichen Bedürfnisse für alle Beteiligten größtmögliche Sicherheit und Entspannung bietet.
Man kann das Handeln der Anderen einschätzen und auf sie vertrauen.
Dieses gemeinschaftliche Netz wird Pflegende und Pflegeempfänger dann auch nach der Krise weiterhin gut auffangen und Raum für neue Anpassungen bieten können.
Mediation bedeutet für alle am Tisch auch, selbstverantwortlich für sich zu handeln, zu erkennen und zu sagen, was persönlich wichtig ist und was man genau jetzt als Unterstüzung von den anderen braucht.
Denn, wenn ich nicht weiß, was ich will, kann ich es auch keinem anderen sagen.
Was nicht beleuchtet wird, bleibt im Dunkeln.
Eine Mediatorin, ein Mediator kann das mit allen gemeinsam ans Tageslicht bringen und den offenen, klärenden Austausch leiten.
Zeitnah, für Heute und Morgen.
Für mich ist das eine Fürsorge für sich selber, für Angehörige und Pflegemitarbeiter.
Dann wird aus:
„Ich kann nicht verstehen, was die sich eigentlich dabei denken“
ein neuer Satz, mit dem alle gut weitermachen können:
„Wir wissen jetzt, wie wir weiter planen und handeln können.“
Als zertifizierte Mediatorin bin ich spezialisiert auf außergerichtliche Konfliktklärung im Umfeld von Gesundheit, Erkrankung und Pflege.
Über Schulungen und Projektmanagement unterstütze ich Menschen dabei, Konflikte und schwierige Situationen eigenverantwortlich und gewaltfrei zu lösen – beruflich wie privat.
In NRW und bundesweit.
Warum…
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Marja Költzsch
Montag – Samstag: 09:00 – 18:00 Uhr